Festkonzert 2010 - Leidenschaft pur
Trübes Herbstwetter belastet viele Menschen, man trauert dem Sommer und der Sonne nach. Die Besucher unseres Festkonzerts, welches am Sonntag, dem 17. Oktober 2010 in der Fritz-Mannherz-Halle in Reilingen stattfand, machten diesen Eindruck ganz sicher nicht.
Die Leute wirkten gespannt auf das, was sie erwarten würde.
Das Jugendorchester eröffnete das Konzert – perfekt, dynamisch, beeindruckend – so wurde es später beschrieben – und zog die Zuschauer sofort in den Bann. Dann nahm das Schülerorchester unter der Leitung von Iris Lörch auf der Bühne Platz. Sie zeigten, dass Schüler nach nur wenigen Monaten Ausbildung schon in der Lage sind, zusammen in einem Konzert zu spielen und machten nicht nur ihre Eltern stolz.
Die Bühne wurde anschließend für den jungen Solisten Sebastian Watkins geräumt, der völlig alleine am Bühnenrand vor der ausverkauften Halle saß und die „Klassische Ouvertüre“ ohne sichtbare Nervosität vortrug. Dieses furiose Stück interpretierte er in einer Perfektion und mit so viel Feingefühl, die man in seiner Altersklasse nur selten findet. Klasse gemacht, Sebastian! Ein begeisterter Applaus belohnte ihn für sein Können.
Unser Jubiläums-Orchester, das „Jubi“, führte danach in eine andere musikalische Welt.
Mit bekannten Schlagern verursachten sie jede Menge „wippende Füße“ und entspannte Gesichter. Das Jugendorchester ging noch einen Schritt weiter, eine lange Reihe von jungen Schülern stellte sich vor der Bühne auf, unterstützte das Orchester mit Klatschen und zog das Publikum mit sich.
Nach einer kurzen Pause zeigte unser 1. Orchester wie wundervoll man Gefühle mit dem Akkordeon transportieren kann und unsere Gäste, das 1. Orchester des HHV 1934 Rheingold Mannheim, bereitete kraftvoll und perfekt das Publikum auf den Höhepunkt des Konzertes vor.
Zusammen mit unserem 1.Orchester nahmen sie auf der Bühne Platz. Mit Piratentüchern auf dem Kopf betrat dann die Schlagwerktruppe die Bühne und verursachte große Heiterkeit, was nur noch übertroffen wurde, als der Dirigent Johannes Grebencikov in einer Kapitänsjacke aus dem 18.Jahrhundert die Bühne betrat und damit die Spannung auf das folgende Stück „Pirates of the Caribbean“ zum Höhepunkt brachte. Mit der Besetzung von 50 Musikern wurde die Musik zu einem wahren Orkan, einem fantastischen, nur schwer zu beschreibendem Erlebnis für alle. Spontaner Zwischenapplaus spornte das Orchester zusätzlich an, eine kurze Zwischensequenz der Rhythmusgruppe aus Pauken und mehreren Schlagzeugen ließ die Halle in ihren Grundfesten erzittern.
Niemand im Publikum konnte sich mehr auf den Sitzen halten, unter stehenden Ovationen und frenetischem Beifall endete das Konzert mit diesem modernen und trotzdem klassischen Hit. Der Beifall wollte nicht enden und ging in rhythmisches Klatschen über, was die Orchester zu mehreren Zugaben bewog. Barry Ryans „Eloise“ beendete das Konzert endgültig und ging in einem Beifallssturm unter.
Eine 92-jährige Oma konnte sich nicht mehr halten, rannte nach vorne und gratulierte Johannes völlig „hibbelig“ in französischer Sprache. Wie man uns später erzählte, musste man sie schon zwei Stücke vorher am Stuhl festhalten, sonst wäre sie mitten im Konzert nach vorne gestürzt. Fazit: Schöner kann ein Konzert kaum noch werden, und alle Arbeit und Vorbereitungen haben sich gelohnt!